Vorwort des 1. Bürgermeisters

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

unser Ort war in seiner langen Geschichte schon immer vom ständigen Wandel geprägt. Dies brachte viele positive aber zugleich auch nachteilige Entwicklungen mit sich wie die starke Zunahme des Verkehrs, dem weitestgehend alles untergeordnet wurde. Ebenso veränderte sich durch sogenannte „Modernisierung“ das Ortsbild an manchen Stellen unschön, Häuser verfielen zusehends.

Deshalb wurde bereits vor drei Jahrzehnten ein förmliches Sanierungsgebiet festgelegt und parallel mit der Vorbereitenden Untersuchung (VU) die städtebaulichen Probleme herausgearbeitet. Seitdem konnten mit Unterstützung verschiedener Fördergeber, wie insbesondere der Bayerischen Städtebauförderung und dem Denkmalschutz, viele Verbesserungen erreicht werden.
Kreuzwertheim steht folglich in seiner gewachsenen Struktur ziemlich gut da. Trotz der sichtbaren Erfolge sind wir noch lange nicht mit unserer Arbeit fertig. Zudem sind neue Herausforderungen hinzugekommen wie demografische, soziale, ökologische und wirtschaftliche Veränderungen. Diese Entwicklungstendenzen müssen erkannt und analysiert werden, um nachhaltige Lösungen zu finden.
Der Markt Kreuzwertheim hat hierzu ein Team aus Architekten und Stadtplanern vom Büro Schirmer aus Würzburg beauftragt.

In Planwerkstätten, Lenkungsgruppen, Fachforen, Arbeitskreisen und Online-Befragungen wurden gemeinsam mit der Bürgerschaft und Experten neue Ideen entwickelt. Das nun vorliegende Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK), das vom Gemeinderat am 15. Juni 2021 einstimmig beschlossen wurde, fasst die Ergebnisse zusammen und veranschaulicht diese.

Mit Hilfe des ISEK als langfristige Planungsgrundlage und Orientierungsrahmen sollen noch vorhandene bauliche Missstände beseitigt, Handlungsfelder zielgerichtet gesteuert und Potentiale besser genutzt werden.
Eine ganz besondere Bedeutung kommt neben den öffentlichen gerade den privaten Maßnahmen zu. Primäres Ziel muss es sein, ortsbildprägende Gebäude zu erhalten, mit alter Bausubstanz und der Harmonie des Ortes sensibel genug umzugehen. Dazu wurde das Sanierungsgebiet wesentlich erweitert. Das Konzept wird ergänzt durch die Vertiefungsbausteine zur Stellplatzanalyse, Barrierefreiheit und Gestaltung des öffentlichen Raumes.
Wir freuen uns auf eine spannende Umsetzung, damit die Ortsmitte von Kreuzwertheim als Wohn- und Geschäftsort für junge und alte Menschen attraktiv gestaltet werden kann. Diese große Aufgabe können wir nur gemeinsam mit allen Beteiligten angehen. Machen wir uns ans Werk!
Danke sage ich allen, die bei der Erstellung des Konzeptes so engagiert und ideenreich mitgewirkt haben.
Kreuzwertheim im Jahre 2021

Klaus Thoma
Erster Bürgermeister

Der Planungsdialog

Das ISEK mit VU wurde unter umfangreicher Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger von Kreuzwertheim sowie zahlreicher Experten und Fachstellen in einem interdisziplinären Planungsdialog erarbeitet:

Am 26. Februar 2018 fand eine erste Bürgerbeteiligung in Form einer Zukunftswerkstatt statt. Gemeinsam wurden Stärken und Schwächen in Kreuzwertheim erarbeitet.

Von Februar bis April 2018 fand eine Online-Bürgerbeteiligung statt.

Am 26. März 2018 fanden Fachforen mit wichtigen Akteuren der Ortsentwicklung statt, um alle relevanten Fragestellungen hinsichtlich des ISEK in den Blick zu bekommen und Chancen und Restriktionen berücksichtigen zu können.

Am 11. Juni 2018 wurden im Rahmen einer Projektwerkstatt Projekte und Maßnahmen erarbeitet und ergänzt.

In einer Gemeinderatswerkstatt am 11. Juli 2018 wurden die erarbeiteten Projekte und Maßnahmen ergänzt und priorisiert.

Im Rahmen eines Runden Tisches wurde der Teilaspekt des Verkehrs vertiefend betrachtet.

Die Planungsetappen

Die ISEK Planungsmethode sah eine Erarbeitung in mehreren Schritten vor:

Im ersten Schritt der Potenzialanalyse wurden die überörtlichen Rahmenbedingungen der Kommune untersucht und eine städtebauliche Bestandsanalyse der relevanten Themenfelder durchgeführt. In einer Stärken-Schwächen-Analyse wurden räumliche und funktionale Begabungen und Missstände im Untersuchungsgebiet ermittelt und dargestellt.

Im zweiten Schritt wurde ein Leitbild erarbeitet, um Ziele und Leitlinien der zukünftigen Ortsentwicklung zu definieren.

Der dritte Schritt war die Erarbeitung eines integrierten Handlungskonzepts, dass die erarbeiteten Projekte und Maßnahmen in einem Rahmenplan und einem Projekt- und Maßnahmenkatalog darstellt.

Die Stärken-Schwächen-Analyse

In der Stärken- und Schwächen-Karte sind räumliche und thematische Missstände und Begabungen der Gemeinde dargestellt:

Das Leitbild

Das Leitbild zeigt die Handlungsschwerpunkte der kommenden Jahre dar:

Der Rahmenplan

Der Rahmenplan stellt die räumlichen Projekte in einem Plan dar:

Projekte und Maßnahmen

Knapp 50 Projekte und Maßnahmen wurden in verschiedenen Handlungsfeldern erarbeitet. Viele der möglichen Maßnahmen betreffen den öffentlichen Raum, z. B. die Gestaltung der Hauptstraße oder den verkehrsbezogen gestalteten Kreuzungsbereich der Hauptstraße mit der Lengfurter Straße:

Das Sanierungsgebiet

Im letzten Schritt wurde ein Sanierungsgebiet festgelegt, um mit Hilfe der Städtebauförderung städtebauliche Missstände im Altort beseitigen zu können und den Altort Kreuzwertheim als attraktiven Ort zum Wohnen und Leben zu erhalten und zukunftsfähig zu gestalten.

Weitere Informationen zum Sanierungsgebiet finden Sie hier